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8. bis 12. Oktober: "Woche der seelischen Gesundheit" in Bramsche - Veranstaltungsreihe sensibilisiert für psychische Erkrankungen

​​​​​​​Von psychischen Erkrankungen sind viele betroffen. Allein vier Millionen Menschen in Deutschland leben mit der Diagnose Depression. Bei zahllosen weiteren Betroffenen wurde die Krankheit bislang noch gar nicht erkannt. Die meisten Menschen schämen sich nach wie vor dafür, persönlich betroffen zu sein. Sie fürchten Stigmatisierung, Ausgrenzung und eine Benachteiligung im Arbeits- und Privatleben. Der Fachdienst Gemeindepsychiatrie möchte mit einer Aktionswoche über psychische Erkrankungen informieren und sensibilisieren. Die Veranstaltungen finden vom 8. bis 12. Oktober in Bramsche statt und richten sich an alle Betroffenen, deren Angehörige und alle Interessierten.

Die Aktionswoche startet am Dienstag, 08. Oktober, mit der Vorführung eines Dokumentarfilms über Depressionen. Gezeigt wird der Film „Die Mitte der Nacht ist der Anfang vom Tag“ von Michaela Kirst und Axel Schmidt. Die Filmemacher begleiteten ein Jahr lang ganz unterschiedliche Menschen auf ihrem eigenen Weg durch und aus der Depression: eine Familie, in der Mutter, Vater und Tochter von Depression betroffen sind, eine Frau, die unter anderem in einem Kunstprojekt eine Möglichkeit der Auseinandersetzung mit der Erkrankung findet, und eine junge Musikerin, die schildert, wie Depression ihre Leidenschaft zur Musik lahm legte, ihr aber auch bei der Bewältigung hilft.  Im Anschluss an den Film stehen ein Referent der Niels-Stensen-Kliniken Bramsche und ein Experte aus Erfahrung zur Verfügung. Außerdem stellt sich das vor kurzem gegründete Bündnis gegen Depression Stadt und Landkreis Osnabrück vor. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 im Filmtheater Universum, Große Straße 38. Der Eintritt kostet 3,50 Euro.

Am Donnerstag, 10. Oktober, stellt sich die Tagesstätte Brückenort bei einem Tag der offenen Tür vor. Die (teilstationäre) Einrichtung unterstützt Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen dabei, sich psychisch zu stabilisieren bzw. ihre Erkrankung zu überwinden und dem Leben wieder eine Tagesstruktur zu geben. Ziel ist es, mit den Anforderungen des selbstständigen Lebens in der Gesellschaft zurechtzukommen. Der Tag der offenen Tür findet von 15.30 bis 18.00 Uhr in der Tagesstätte Brückenort, Brückenort 15, statt.

Mit einer Performance-Aktion auf dem Marktplatz am Freitag, 11. Oktober, machen Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen darauf aufmerksam, auf welche Barrieren sie in der Gesellschaft stoßen. Sie errichten eine „Barrieremauer“ aus Kartons und reißen diese symbolisch ein. Die Aktion macht auf psychische Erkrankungen aufmerksam und informiert über Unterstützungsmöglichkeiten für Erkrankte. Sie findet von 9.30 bis 11.00 Uhr auf dem Marktplatz statt.

Am Samstag, 12. Oktober, liest „Herr Bock“ alias Markus Bock im Bramscher Bahnhof. Der Schriftsteller aus Hildesheim hatte selbst jahrelang mit schweren Depressionen zu kämpfen. In seinem Buch erzählt er aus seinem Leben und dem Wendepunkt seiner Erkrankung. Musikalisch unterstützt wird er vom Singer-Songwriter Sören Mrotzek. Die Lesung beginnt um 16.00 Uhr im Bramscher Bahnhof, Bahnhofstraße 7. Ab 15.30 Uhr gibt es Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen. Der Eintritt ist frei.

Text: Elisabeth Schomaker.

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