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Tag der Heilpädagogik am 13. April - Interview mit dem Leiter der HEP-Schule in Quakenbrück Mathias Möller

Am 13. April ist der internationale Tag der Heilpädagogik. Aber was ist das eigentlich genau? Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, wenn man in der Heilpädagogik arbeiten möchte? Und wie sieht die Ausbildung zur/zum Heilerziehungspfleger*in aus? Das haben wir Mathias Möller gefragt, den Leiter der Fachschule Heilerziehungspflege in Quakenbrück, mit der wir eng kooperieren.

Was unterscheidet die Heilpädagogik von der „normalen“ Pädagogik?

MATHIAS MÖLLER: „Die Heilpädagogik unterscheidet sich von der "normalen" Pädagogik dadurch, dass sie sich auf die Unterstützung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen konzentriert. Heilpädagogik beschäftigt sich mit der Förderung von Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen, die aufgrund einer körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigung spezielle Unterstützung benötigen. Im Gegensatz dazu bezieht sich die "normale" Pädagogik auf die allgemeine Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen ohne spezielle Bedürfnisse oder Beeinträchtigungen.

Die Ziele und Methoden der Heilpädagogik sind darauf ausgerichtet, die individuellen Bedürfnisse und Potenziale von Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu fördern und ihnen dabei zu helfen, ein möglichst selbstbestimmtes und eigenständiges Leben zu führen. Eine der Grundlagen dazu ist natürlich das Wissen über die „normale“ Pädagogik. Im Vergleich ist die Heilpädagogik vielfältiger in ihren Anwendungsbereichen, die von frühen Bildungsangeboten über Wohn- und Arbeitsangebote bis zur Förderung älterer Menschen mit Beeinträchtigungen reichen, und in ihren Ansätzen die individuellen Bedürfnisse und Ziele der Menschen berücksichtigen.“

 

Was sollte man mitbringen, wenn man in der Heilerziehungspflege arbeiten möchte?

MATHIAS MÖLLER: „Wenn man in der Heilerziehungspflege arbeiten möchtet, solltet man in erster Linie ein Interesse an der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen haben und bereit sein, sich in deren individuelle Bedürfnisse und Lebenssituationen einzuarbeiten. Hier sind einige Eigenschaften und Fähigkeiten, die in diesem Beruf wichtig sind:

  • Einfühlungsvermögen und Empathie, um die Bedürfnisse und Perspektiven der Menschen mit Behinderungen zu verstehen.
  • Kreativität, um individuelle Lösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Menschen mit Behinderungen entsprechen.
  • Flexibilität, um sich an die verschiedenen Bedürfnisse und Anforderungen der Menschen mit Behinderungen anzupassen.
  • Kommunikationsfähigkeit, um effektiv mit den Menschen mit Behinderungen, ihren Familien und anderen Fachkräften zu kommunizieren.
  • Planungs- und Organisationsfähigkeit, um Unterstützung und Hilfsmittel zu koordinieren und umzusetzen.

Heilerziehungspflege ist ein Beruf mit Menschen, Herz, Spaß und Zukunft. 

Infos zu den genauen Zugangsvoraussetzungen zur Heilerziehungspflegeausbildung gibt es auf unserer Homepage www.hepq.de.“

 

Wie sieht die Ausbildung zur/zum Heilerziehungspfleger*in aus?

MATHIAS MÖLLER: „Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird als vollzeitschulische Ausbildung an einer Fachschule für Heilerziehungspflege absolviert - z.B. an unserer Fachschule in Quakenbrück. Neben dem theoretischen Unterricht gibt es pro Ausbildungsjahr eine Praxisphase von 500 Stunden in den Arbeitsfeldern der Behindertenhilfe und Pflege. Um gut und vielfältig auf die Praxis vorbereitet zu sein, wird mindestens eine Praxisphase im Kinder- und Jugendbereich und eine im Erwachsenenbereich absolviert. Die Praxisphasen können z.B. in den Einrichtungen unseres Kooperationspartners der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück durchgeführt werden. Ab dem nächsten Schuljahr werden unsere Schüler*innen für die Praxiszeiten von der HpH zusätzlich vergütet.

Bei uns an der Schule habt ihr die Möglichkeit, eine Förderung von 841 € monatlich (elternunabhängig und nichtzurückzahlbar) im Rahmen des Aufstiegs-Bafög für die Absolvierung der Ausbildung zu erhalten, da wir als förderfähige Schule anerkannt sind.“ 

 

Vielen Dank für das Interview, Herr Möller!

 

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