Praktikum im Rahmen eines Studiums
Dein Studium in Sozialpädagogik oder Soziale Arbeit mit praktischen Erfahrungen verbinden?
Bei uns bist du genau richtig!
Durch Einblicke in verschiedene Bereiche, kannst du deine theoretischen Kenntnisse des Studiums in die Praxis umsetzen und deinen Horizont erweitern. Die Leibniz Universität Hannover oder die Fachhochschule Münster sind unter anderem wichtige Partner, mit denen wir seit vielen Jahren zusammenarbeiten.
Wir sind uns sicher, dass du deine interessanten Ideen aus dem Studium unmittelbar in die HpH einbringen kannst.
Studium und Arbeiten bei der HpH
Bei der HpH arbeiten viele qualifizierte Fachkräfte, aber was noch nicht so bekannt ist: Bei uns kann man auch studieren und nebenher arbeiten!
100 unserer Mitarbeitenden haben einen akademischen Abschluss, zum Teil in der Verwaltung, aber auch im Pflege- und Pädagogikbereich. Joana, 24, aus Neuenkirchen-Vörden arbeitet als Autismus-Therapeutin und berichtet im Interview mit Marie von der HpH, wie es bei ihr abgelaufen ist.
Marie: Herzlichen Glückwunsch Joana, du hast deinen B.A. Sozialpädagogik in der Tasche!
Joana: Danke schön! Als ich die Arbeit abgegeben habe, war das schon eine Erleichterung. Wir haben an der Saxion University keinen festen Stichtag für die Abgabe. Man kann die Arbeit auch schon im dritten Jahr abgeben, ich habe es im vierten Jahr gemacht, weil ich ja auch schon gearbeitet habe. Das war wirklich ein Wahnsinnsgefühl, zu realisieren: Jetzt hast du jetzt geschafft!“
Joana: Erst im Haus an der Möhringsburg in Badbergen, dann im Autismus-Therapie-Zentrum Bersenbrück und Diepholz, wo ich jetzt auch Vollzeit arbeite.
Ich habe damals mein Fachabitur Sozialpädagogik gemacht (WO?), dazu gehören auch zwei Praktika. Das erste habe ich dann 2017 hier in der Werkstatt in Bersenbrück gemacht. Dabei habe ich gemerkt, das könnte schon mein Arbeitsfeld sein. Ich habe danach überlegt, o ich eine Ausbildung in der Heilerziehungspflege beginne und direkt nach der Schule ein Freiwilliges soziales Jahr in der Paul-Moor-Schule gemacht. Dann war für mich klar, dass ich in die Richtung gehen will und habe mich für ein duales Bachelor-Studium Social Work in Teilzeit an der Saxion-University in Enschede entschieden. Der Studiengang, obgleich ein deutscher Studiengang, war zum zum größten Teil auf Englisch.
Ich habe meinen Praxisanleiter während meines FSJ gefragt, was es noch für Einrichtungen gibt, die ganz cool wären zu sehen. Er hat mir die Möhringsburg empfohlen und so kam es, dass ich 2020 dort angefangen habe zu arbeiten, vom ersten bis zum dritten Studienjahr. Dadurch kam der der Kontakt zum ATZ und zu Einrichtungsleitung Andrea Wellmann. Mein letztes Praktikumsjahr, also das vierte Studienjahr, habe ich dann im Therapiezentrum gemacht.
Wir mussten 20 Stunden in der Woche arbeiten, das war Pflicht seitens der Uni. Wir mussten einen Praxispartner haben, der uns für 20 Stunden mindestens anstellt. Die Uni habe ich immer mittwochs besucht. 12 Stunden in der Woche war unsere Empfehlungszeit zum Lernen, Verfassen von Abstracts und Vorbereitung auf Prüfungen oder Vorträge.
Das war schon manchmal echt herausfordernd, die Strecke zu bewältigen, aber auch das Lernpensum. Mir liegt die Arbeit eher als das Lernen, das hatte ich halt auch ein bisschen satt, deswegen habe ich mich damals auch für ein berufsbegleitendes Studium entschieden. Andererseits war es auch eine schöne Abwechslung.
Bafög ist möglich, wobei ich es privat geregelt habe. Im ersten Praktikum habe ich eine Aufwandsentschädigung von 100 Euro erhalten, damit haben sich 300 Euro Studiengebühren im Monat natürlich nicht finanzieren lassen. Als ich dann als Gruppenhelferin An der Möhringsburg eingestellt wurde, wurde es entspannter.
Tatsächlich muss ich auch sagen, man hatte nicht das Studentenleben, was man sich vorstellt, also wir sind jetzt nicht zusammen groß feiern gegangen oder so. Wenn Prüfungen anstanden, haben wir uns nochmal ausgetauscht. Es ist ein Unterschied zum Vollzeitstudium, z.B. war ich die Jüngste bei uns im Studiengang, die meisten hatten schon eine Berufsausbildung und waren eher Ende 20, Anfang 30 aufwärts.
Eben das Angebot des Teilzeitstudiums. Der Bachelor-Studiengang läuft dort über 4 Jahre. Dafür haben wir das Anerkennungsjahr nicht, das in Deutschland erfolgen muss…
Die Anerkennung können wir beantragen an der Fachhochschule oder an der Universität in Osnabrück.
Das Thema lautete „Personalfluktuation im stationären Wohnen für Menschen mit Autismus“.
Die Haltung der Leitung gegenüber Mitarbeitenden ist von großer Wichtigkeit, Wertschätzung und Anerkennung seitens der Leitung wurde ganz vorne in meiner qualitativen Befragungen von Mitarbeitenden unterschiedlicher Einrichtungen benannt. Bei vielen Mitarbeitenden war Flexibilität Thema, weil der Schichtdienst mit Familie noch mal eine andere Herausforderung darstellt.
Die Autismus-Spektrum Störung ist eine Diagnose, die mich sehr interessiert, gerade auch in Richtung herausforderndes Verhalten. Ich mag es Situationen zu analysieren und zu hinterfragen, wie man der Person helfen könnte, stressige Situationen besser zu bewältigen. Ich habe kürzlich mit meinem Kollegen Heinz Heit zusammen eine Fortbildung gemacht, und wir haben festgestellt, wie unterschiedlich die Verhaltensbilder bei Menschen aus dem Autismus-Spektrum sind. Autisten, wie sie in den Medien oder Serien dargestellt werden, entsprechen ja nicht der Realität. Jeder ist unterschiedlich, jeder ist extrem interessant, finde ich auf seine Art und Weise. Das macht meine Arbeit super abwechslungsreich und ich find das einfach super spannend.
Also, im Schnitt habe ich am Tag 3 bis 4 Klienten, die in der Regel immer eine bis zwei Therapiestunde bewilligt haben. Den klassischen Arbeitstag gibt es da nicht. Von einer Spieltherapie mit nonverbalen Kindern, bis zu Personen mit Asperger, wo es dann eher in Richtung Beratungsgespräch geht, reicht die Spannbreite. Wir setzten gemeinsam mit dem Klienten Ziele, dass kann dann auch mal der Besuch eines Supermarktes sein. Ich bekomme auf jeden Fall ganz, ganz viel von den Klienten zurück. Beziehungsarbeit ist ein Grundbaustein, und wenn ich es schaffe, eine Verbindung zu meinem Gegenüber herzustellen, freue ich mich sehr. Manchmal freut man sich schon drüber wenn man für einen ganz kurzen Moment über Blickkontakt zu seinem Klienten haben kann. Die kleinen Dinge sind für unsere Arbeit die ganz großen Meilensteine.
Joana, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute!
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Therapeuti*innen im Autismus Therapie Zentrum