Pädagogischer Mehrwert - Auf dem "Kleinen Campus" in Bersenbrück lernen die Schüler*innen der Paul-Moor-Schule und Grundschule unter einem Dach

Im Oktober 2022 ist die Grundschule mit drei Fachräumen in eine Hälfte des Gebäudes an der Ravensbergstraße eingezogen. Die kleineren Baumaßnahmen, die dafür nötig waren, sind bereits abgeschlossen. Aktuell läuft der nächste Bauabschnitt an, denn das Gebäude wird erweitert, um Platz für zusätzliche Klassenräume zu machen. Zwei Klassen der Unterstufe der Paul-Moor-Schule teilen sich das Gebäude zukünftig mit bis zu fünf Klassen eines Schuljahrgangs der Grundschule.

Eine Win-Win-Situation für alle: Die bisherige Grundschule war für die wachsende Schüler*innenzahl zu klein geworden. Erweiterungspläne für das Gebäude gab es bereits, aber die Umsetzung wäre aufwändig und kostenintensiv gewesen. Außerdem wäre der Außenbereich der Grundschule durch einen Anbau stark reduziert worden. Weil es in der benachbarten Paul-Moor-Schule freie Raumkapazitäten gab, fiel die Wahl schließlich auf die Lösung „Kleiner Campus“ - eine Win-Win-Situation für alle mit einem großen pädagogischen Mehrwert. So kann die Grundschule neue Schulräume nutzen, ohne den Schulhof weiter einschränken zu müssen. Zudem wird ein Rahmen geschaffen für gelebte Inklusion im Schulalltag.

Die Paul-Moor-Schule ist eine staatlich anerkannte Tagesbildungsstätte für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, dass Menschen mit Beeinträchtigung ein selbstverständlicher und respektierter Teil der Gesellschaft sind. Die Grundsteine dafür werden bereits in Kindergarten und Schule gelegt. Wenn sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung im Alltag begegnen und kennenlernen - wie hier bei uns auf dem Kleinen Campus - bauen sie Berührungsängste ab, respektieren und akzeptieren einander“, sagt HpH-Geschäftsführer Guido Uhl. Axel Wichmann, der Leiter der Paul-Moor-Schule, ergänzt: „Deshalb haben wir seit mehr als 20 Jahren eine enge Kooperation mit der Grundschule. Dass beide Schulen nun sogar unter einem Dach arbeiten, wird die enge Zusammenarbeit weiter vertiefen. Für mich ist das der Königsweg der Inklusion.“

Text: Elisabeth Schomaker