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Umgang mit herausforderndem Verhalten - Fachtag zu Deeskalationstechniken im Rahmen der HEP-Ausbildung

Im Stuhlkreis ist es auffallend ruhig. Die Schüler*innen der Fachschule für Heilerziehungspflege Quakenbrück berichten reihum von ihren Erfahrungen bei Praxiseinsätzen. In ihrer Ausbildung zum/r Heilerziehungspfleger*in, die über drei Jahre verläuft, erleben die jungen Leute zwischen 19 und 30 Jahren unterschiedliche, zum Teil auch herausfordernde Situationen mit Klient*innen. Das Spektrum reicht von verbaler Gewalt bis zu Beißreaktionen in der Kita. Auch wenn das Personal vor Ort mit Praxisanleiter*innen ein sicherer Ansprechpartner ist – Aufklärung und Reflektion des Themas „Umgang mit herausforderndem Verhalten“ könne es nicht genug geben, betont Schulleiter Mathias Möller: „Die Schüler erhalten im Rahmen unseres Lehrplans das theoretische Grundwissen. Der Fachtag ist daher in Bezug auf praktische Übungen ein echtes Bonbon. Ich schätze es sehr, dass den Trägern an einer guten Ausbildung gelegen ist, und sie uns so unterstützen.“

Seit Dezember 2023 kooperieren der Caritas-Verein Altenoythe, das Andreaswerk aus dem Landkreis Vechta und die Heilpädagogische Hilfe Bersenbrück eng mit der HEP-Schule Quakenbrück und richten reihum Fachtage für die angehenden Heilerziehungspfleger*innen aus. Die drei Träger der Eingliederungshilfe übernehmen damit praktische Schulungen, die so für das Institut nicht leistbar wären.

Im Rahmen einer Umfrage hatten sich die Schüler*innen das Thema „Umgang mit herausforderndem Verhalten“ gewünscht. An zwei Tagen fand der Fachtag mit den 38 Schüler*innen der beiden Abschlussklassen statt. Die Referenten Heinz Heit, Therapeut im Autismus Therapie Zentrum in Bersenbrück, und Hendrik Siefke, Heilerziehungspfleger im Kinderzentrum im Artland und Deeskalationstrainer der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück, gingen mit einem Wechsel von theoretischem Input und Übungen auf die Fragen der Schüler*innen ein: „Es gibt immer einen Grund, der hinter dem Verhalten der Person steht, und es ist an uns, diesen herauszufinden“, betonte Hendrik Siefke. Die Referenten arbeiteten heraus, was die Betreuungsperson tun kann, um eine Situation erst gar nicht eskalieren zu lassen. Im Umgang mit hocherregten Menschen gaben die beiden Experten verschiedene Tipps zu Körperhaltung, Situationsanalyse und Sicherheitsaspekten.

Den Abschluss bildete eine Einheit mit HpH-Sportreferentin Dörte Gerlich zum Thema „Wie verarbeite ich belastende Situationen, wenn ich nach Hause komme?“. Spiele und Übungen zu der „Treppe ins Selbstvertrauen“ rundeten das Angebot ab.

Die Schüler*innen der zwei Klassen nahmen einiges für sich mit: „Es war gut, sich Verhaltensweisen nochmal vor Augen zu führen. Ich habe jetzt auf jeden Fall mehr Wissen über mögliche Strategien“, meint Stefan. Und von den Referent*innen gab es ein dickes Lob: „Tolle Gruppen mit viel Fachwissen, auf das wir aufbauen konnten.“

Text und Fotos: Marie-Theres Himstedt/HpH.

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