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Dressurreiten und Geschicklichkeitsparcours - Bastian Röwe trainiert für die Special Olympics im Reiten

Konzentriert sitzt Bastian Röwe im Sattel, streicht der weißen Stute Cora beruhigend über den Hals und wartet auf das Startsignal. Jeder Handgriff, jede Bewegung zählt – denn Bastian trainiert für ein großes Ziel: die Teilnahme an den Special Olympics im Reiten.

Schon seit mehreren Jahren ist das Pferd sein treuer Trainingspartner. Was einst als therapeutisches Angebot begann, ist für Bastian längst zu einer sportlichen Leidenschaft geworden. Reiten schenkt ihm nicht nur Freude, sondern auch Selbstvertrauen, Balance und ein starkes Gefühl von Selbstwert.

Bastian ist 14 Jahre alt und besucht die Paul-Moor-Schule der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück in Alfhausen für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung. Schon seit mehreren Jahren nimmt er einmal pro Woche am therapeutischen Reiten teil – ein Angebot, das die Tagesbildungsstätte in Kooperation mit Heike Feldmann vom Reit- und Fahrverein Ankum organisiert. Sie ist erfahrene Ausbilderin im Reiten als Sport für Menschen mit Behinderungen. 

Das therapeutische Reiten umfasst pädagogische, psychologische und physiotherapeutische Aspekte. Es hilft Menschen mit körperlichen, geistigen oder emotionalen Beeinträchtigungen dabei, ihre Beweglichkeit, Koordination, Konzentration und sozialen Kompetenzen zu verbessern. Pferde reagieren sensibel auf Körpersprache und Stimmung – sie sind ehrliche Partner und stärken so das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung und in zwischenmenschliche Beziehungen.

Für Bastian ist das Reiten inzwischen mehr als ein Hobby. Er trainiert gezielt für die Teilnahme an den Special Olympics, der weltweit größten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung. Mit großer Ausdauer und viel Engagement arbeitet er an Haltung und Balance – wichtige Fähigkeiten im Reitsport. Neben dem wöchentlichen Reiten mit der Schulgruppe bekommt Bastian zusätzlich individuelles Einzeltraining bei Heike Feldmann. Hier kann er noch intensiver an seinen persönlichen Zielen arbeiten, Fortschritte machen und sich auf die Anforderungen im Turnier vorbereiten.

In wenigen Wochen ist es so weit: Vom 23. bis 26. Juni 2025 tritt Bastian bei den Landesspielen der Special Olympics in Hanau an. Dort wird er vor den Augen der Jury eine Schrittaufgabe reiten und einen anspruchsvollen Geschicklichkeitsparcours bewältigen. Wenn ihm beides gelingt, hat er die Chance, sich für die nationalen Special Olympics zu qualifizieren.

Bastian ist stolz auf seine Teilnahme - und seine Trainerin ebenso. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen unterstützt sie ihn auf seinem Weg. Für Bastian ist das Ziel klar: Bei den Special Olympics möchte er zeigen, was in ihm steckt.

 

Reiten bei den Special Olympics      

Die Special Olympics sind die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung. Sie wurden 1968 gegründet und finden auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene statt. Im Mittelpunkt steht nicht der Leistungsgedanke, sondern die Teilhabe: Jeder soll die Chance haben, sportlich aktiv zu sein und Erfolge zu erleben. Die Anforderungen werden an die individuellen Fähigkeiten der Athleten angepasst.

In Deutschland organisiert Special Olympics Deutschland (SOD) Wettbewerbe in über 25 Sportarten. Im Reiten gibt es verschiedene Wettbewerbe, u.a. Dressur, Geschicklichkeit und Springreiten. Bewertet wird unter anderem, wie harmonisch Reiter und Pferd zusammenarbeiten und wie sicher die Übungen ausgeführt werden.

 

Text und Fotos: Elisabeth Schomaker.

 

 

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