Ein Koffer voller Erfahrungen - Heinz Heit blick auf ein erfülltes Arbeitsleben zurück
Über seinen Zivildienst lernte er die heilpädagogische Arbeit kennen: „So ganz von ungefähr kam das nicht. Als Jugendlicher war ich bereits über die kirchliche Jugendarbeit in Freizeiten für Menschen mit Behinderung engagiert.“ So wuchs der Wunsch, nicht nur Dinge zu formen, sondern Menschen zu begleiten.
Mit dem Start der zweiten Ausbildung zum Heilerziehungspfleger im St. Lukasheim in Papenburg, nahm seine berufliche Reise eine neue Richtung, und der Koffer begann sich mit ganz anderen Inhalten zu füllen. Es schlossen sich erste Berufserfahrungen während einer fünfjährigen Tätigkeit in einem Wohnheim für hörgeschädigte Menschen in Osnabrück an.
20 Jahre in der Paul-Moor-Schule
1991 erfolgte dann der Einstieg bei der Heilpädagogischen Hilfe in Bersenbrück, zunächst für 20 Jahre in der Paul-Moor-Schule. „Das Wissen aus dem Handwerk hat mir während der Tätigkeit in der Abschlussstufe sehr geholfen: Pragmatisch zu denken, lösungsorientiert zu handeln und immer anzupacken, wo es nötig war“. Die Erfahrungen und Begegnungen in der Bildungsarbeit der Tagesbildungsstätte haben den beruflichen Koffer um vieles wertvoller gemacht. Ein großer Gewinn waren für Heinz Heit die ihm durch die HPH ermöglichten berufsbegleitenden Fortbildungen. Zunächst absolvierte er eine Weiterbildung zum staatlich anerkannten Heilpädagogen und ab 2009 ein berufsbegleitendes Studium an der evangelischen Hochschule in Hannover. Dort erlangte er 2011 seinen Bachelor Heilpädagogik, dieser befähigte ihn zum Wechsel in das Autismus-Therapie-Zentrum der HPH.
Die Gestaltung und Begleitung von Klienten bei Übergängen von der Schule ins Arbeitsleben blieb auch im ATZ als Thema im Gepäck und ging mit auf die weitere Reise. „In den ersten Berufsjahren hat man bei einer Tischlerei angerufen, ob der Schüler von der Paul-Moor Schule mal Praktikum machen kann“. Im Laufe der Zeit haben sich dafür ganz andere Strukturen entwickelt und ein großartiges Netzwerk entstand innerhalb und außerhalb der HPH „Das Thema hat einen ganz eigenen Schwung bekommen“ erinnert er sich erfreut.
Experte für herausforderndes Verhalten
Heinz Heit hat sich innerhalb der HPH auch einen Namen als Experte für herausforderndes Verhalten gemacht. Parallel zu Therapieleistungen bietet er Fortbildungen für Kolleg*innen an. Auch ein Fachtag für Schüler*innen der HEP-Schule Quakenbrück war darunter. Zuletzt stand der 64-Jährige im HPH-Mentorenprogramm neuen Kolleg*innen mit Rat und Tat zu Seite. Mit einem Koffer voller Begegnungen und Erlebnissen wird Heinz Heit sein Arbeitsleben als sehr erfüllend in Erinnerung behalten:
„Ich schätze hier an der Arbeit im Autismus-Therapie-Zentrum den Austausch im Team und die Suche nach Lösungen in kollegialer Fallberatung und Supervision. Dankbar schaue ich auf die Gestaltungsmöglichkeiten in den unterschiedlichen Einrichtungen und auf die unzähligen Begenungen mit den vielfältigen Klienten zu zurück. Ich durfte Menschen in jeder Altersstufe mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen begleiten und Veränderungen, in einem unterstützenden, wertschätzenden Team als Chance erleben.“
Mit ein paar Stunden wird Heinz Heit weiterhin im ATZ arbeiten – auch wenn er sich auf mehr Freizeit in seinem Garten und die Zeit mit seiner Familie freut.