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Neues Lernen - Weiterbildung mit der HpH: Helena wird Sexualpädagogin

Helena Puhl ist Heilerziehungspflegerin bei der HpH und absolviert nun eine Weiterbildung zur Sexualpädagogin. Ein positives Verständnis von Sexualität zu vermitteln, Ansprechpartnerin und Netzwerkerin bei der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück zu diesem Thema sein - dies sind unter anderem die Ziele dieser Weiterbildung.

Helena, du bist seit 3 Jahren im Team Wohnassistenz bei der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück. Wie ist es jetzt zu dieser Weiterbildung gekommen?

Helena: Bereits meiner Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin haben wir dieses Thema als relativ großen Bereich bearbeitet. Das fand ich schon damals sehr spannend. Meine Vision ist, dass das Thema Sexualität und Menschen mit Beeinträchtigung eine größere Sichtbarkeit und Wertschätzung erfährt.

Warum ist das Thema so wichtig?

Es ist ein existenzieller Teil unserer Bedürfnispyramide, wie die Sozialpsychologie zeigt.
Nahrung, Sicherheit, Zuwendung und ja auch Sexualität ist ein Bedürfnis von uns allen. Und alle Menschen haben ein Recht darauf.

Ich spreche nicht vom klassischen sexuellen Akt, sondern von Bildung, von eigener Wahrnehmung, vom eigenen Bedürfnis und von dem individuellen Zugang zu der eigenen Sexualität. Damit verbunden ist ebenfalls, dass das Bedürfnis sich im Laufe des Lebens stetig entwickelt und verändert.

Könntest du da ein Beispiel nennen?

Ein ganz niedrigschwelliges Beispiel könnte sein, dass man überhaupt Klienten hilft, Geschlechtsteile zu benennen. Es geht aber auch um Schulung von Mitarbeiterinnen, von gesetzlichen Betreuerinnen, von Angehörigen, von Sichtbarkeit zu diesem Thema, ohne sofort Handlung daraus abzuleiten. Ziel ist es, eine Ansprechperson in der HpH zu diesem Thema zu haben.

Was beinhaltet die Weiterbildung?

Wir arbeiten über 8 Module, die über ein Jahr verteilt sind, bis Januar 2026. Die Dozentinnen Meline Götz und Larissa Ewerling sind Sexualpädagoginnen und systemische Sexualtherapeutinnen. Wir arbeiten jeweils in Blöcken über 2 Tage verteilt in Bremen. Am Ende der Weiterbildung steht ein Praxisprojekt an, was nochmal die eigene Haltung formt und Reflexion schult. Zusätzlich können Sexualpädagoginnnen an 8 Supervisionen teilnehmen, um sich bei der Gesellschaft für sexuelle Bildung eintragen zu lassen.

Hast du Angst, dass du für dein Projekt belächelt wirst?

Darum ist es ja so wichtig, dass wir das Thema Sexualität und Behinderung als HpH offensiv angehen. Sexuelle Bildung sollte für alle Generationen, alle Gesellschaftsschichten, alle Orientierungen, alle Nationalitäten zugänglich sein.

 Vielen Dank für deine Zeit!

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