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Stiftung der HpH bringt Kabarettist Rainer Schmidt nach Bramsche

Rainer Schmidt ist Pfarrer, Kabarettist und ehemaliger Tischtennisspieler auf internationalem Niveau aus Bonn. Er kam auf Einladung der Stiftung der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück auf die Bahnhofsbühne.

„Däumchen drehen“ heißt das Kabarettprogramm von Rainer Schmidt. Diese Selbstironie zog sich ganz ohne Spott und Häme, dafür aber heiter und mit zukunftsweisenden Appellen durch den gesamten Abend. Den „rauschenden Applaus“ zu Beginn der Vorstellung kommentiert Schmidt lapidar. „Für mich selbst als Zuschauer ist das nicht so meine Sache“, mag als typisch für den Humor von Rainer Schmidt im Umgang mit einem Leben ohne Hände gelten.

„Ich bin Pfarrer, ich darf nicht lügen“

Schmidt erzählt in seinem Programm nur wahre Geschichten: „Ich bin Pfarrer, ich darf nicht lügen“. Dass er sich als rheinischer Pfarrer die eine oder andere Freiheit in puncto Übertreibung gönnte, wurde ihm gerne nachgesehen. Vor allem aber wurde er nicht müde, Witze über sein „kleines, rundes, weiches, saftiges Däumchen“ zu machen.

„Handwerker wird er nicht“, zitierte der Kabarettist seine Großmutter als deren ersten Gedankengang nach seiner Geburt. „Ebay gab es damals nicht, umtauschen konnten sie mich nicht“, beschrieb er die erschrockenen Stunden nach seiner Geburt innerhalb der Familie. „Behinderungen entstehen mitten im Leben, mitten in der Familie. Einfach dort lassen, das ist Inklusion“, sagte er in einem ruhigen und ernsten Moment der Vorstellung.

Schmidt wandte sich immer wieder dem ernsten Thema Wirkungen von Behinderung auf den Betroffenen wie auf die Umwelt zu. Ihm selbst war seine Behinderung erst richtig mit der Einschulung in eine Sonderschule bewusst geworden. Was er bislang als für sich normal empfand, erhielt hierdurch einen anderen Status. Die Zuschauer – ein gemischtes Publikum mit und ohne Behinderung – amüsierten sich köstlich und nahmen auch etwas ganz persönliches für sich selbst mit aus diesem gelungenen Abend.

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