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Wassereis für die Zunge - Wie langweilige Übungen in der Logopädie richtig Spaß machen

Leon hüpft freudig Richtung Therapieraum im Kinderzentrum Haus Elbestraße. Wenn Amelie Hartmann ihn abholt, weiß er genau: Jetzt wird 40 Minuten gespielt. Was so leicht aussieht, ist aber intensive therapeutische Arbeit. Seit zehn Jahren ist Amelie Hartmann Logopädin, seit 2019 bei der Heilpädagogischen Hilfe tätig. Für sie der beste Job der Welt: „Es ist abwechslungsreich, ich arbeite sowohl mit Kindern, besuche aber auch zwei Mal die Woche erwachsene Patienten, zum Beispiel in einem Seniorenwohnheim“, sagt sie mit einem breiten Lächeln. Ihren festen Therapiestandort mit eigenem Eingang, Warteraum und Besucher*innen-WC hat Amelie im Haus Elbestraße, dem Kinderzentrum der HpH in Bramsche, einem der fünf Standorte vom Praxisverbund Logopädie im nördlichen Landkreis Osnabrück.

Dann geht es los: „Was möchtest du dir heute aussuchen?“ Leon muss nicht lange überlegen und deutet auf ein Bauernhof-Spiel im Regal. „Bevor wir anfangen, besucht uns wieder Schnecki“, sagt Amelie und holt die Zeichnung einer bunten Schnecke hervor. Sie soll Leon daran erinnern, langsam zu sprechen.

Jetzt kommt das Wassereis

Ähnliche Übungen ziehen sich durch die Therapieeinheit. Da wird die Zunge gestärkt, indem Leon mit ihr einen Holzspatel nach oben drückt, oder die Mundmuskulatur trainiert, indem Amelie Leon mit einem kleinen Wassereis Formen auf die Zunge malt.

Die 33-Jährige schätzt ihre Aufgaben, zu denen auch der Austausch mit den pädagogischen Mitarbeiter*innen im Kinderzentrum, als auch mit den Angehörigen gehört. Für Übungen, die die Eltern zuhause wiederholen sollen, gibt Amelie kleine Informationsbriefe mit oder ruft die Eltern an.

Logopädie: Ein Job für den, der Menschen liebt

Zur Logopädie kam Amelie über ein Praktikum als Schülerin in einem Sprachheilkindergarten: „Das hat mich einfach fasziniert.“ Bei ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr im Krankenhaus begegneten ihr immer wieder Kinder mit verschiedenen Sprachauffälligkeiten, und so schrieb sie sich schließlich bei der DAA Logopädieschule in Osnabrück ein. Der Kontakt besteht bis heute: Mit einer ihrer Lehrer*innen steht sie fachlich im Austausch. Ihr Fazit für den „besten Beruf der Welt“: „Wer Menschen liebt, ist in der Logopädie richtig“ – und gerne auch bei der HpH! „Zurück aus der Elternzeit war es nach zwei Tagen so, als wäre ich nie weg gewesen“, sagt sie mit einem Lachen.

Gute Arbeitsbedingungen bei der HpH

Für ihren Job nimmt sie einen längeren Anfahrtsweg in Kauf: „Mein Kind ist zuhause gut betreut und ich freue mich auf meine Kollegen, die Kinder, das Miteinander – ein gutes Arbeitsumfeld ist mir wichtig, und das finde ich hier.“

Text und Fotos: Marie Himstedt.

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