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Theatergruppe „Luckies“

In der kreativen Umgebung des Bramscher Bahnhofs bauen die elf Glücksritter „ihr Lager“ auf und richten alles so her, wie sie es benötigen. Dafür schieben sie Gestelle mit schwarzen Vorhängen an ihre Plätze, packen Requisiten aus und stellen Wasserflaschen für die Pause bereit. Kurz: Sie verwandeln die Bahnhofshalle in einen Probenraum.

Zum Lockerwerden beginnen die Theaterpädagog*innen mit „Warm-Ups“, dem Einstieg in die Theaterarbeit. Es folgen verschiedene Übungen und das Training unterschiedlicher Methoden, die es für das Theaterspielen braucht, um mit Sprache, Bewegung, Ausdruck und Zusammenspiel später beim Publikum Erfolg zu haben. Denn das Ziel der Glücksritter ist es immer, die eigenen Produktionen, ihr Talent und die Spielfreude, die sie an den Tag legen, auch der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Kontakt

Christian Vox
Projektleiter Glücksritter

Tel: 05439-9449-57
vox@remove-this.hph-bsb.de


"Von sich und der Welt erzählen"

Die Inklusive Theatergruppe „Die Glücksritter“ der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück (HpH) blickt mit einem Abschlussfilm zurück auf sechs Jahre Theaterkunst

Gute Abschlüsse sind wichtig. Ob auf der Theaterbühne, im Kino oder im wahren Leben – immer dann, wenn man viel Herzblut in etwas gesteckt hat, sollte dies zu einem guten Abschluss führen.  Die inklusive Theatergruppe „Die Glücksritter“ gestaltet den (vorläufigen) Schlusspunkt ihres Projektes mit einem Kurzfilm. Sie blicken darin zurück auf sechs Jahre gemeinsame Theaterarbeit. 

Gestartet hatte die HpH im Jahr 2015 mit einem ersten Aufruf in ihrer Werkstatt, wer Lust hätte, sich an einer inklusiven Theatergruppe zu beteiligen. Mit der Umsetzung des von Aktion Mensch geförderten Projektes wurde die tpw - theaterpädagogische werkstatt osnabrück betraut.  Die Institution ist sehr erfahren auf dem Gebiet der theaterpädagogischen Arbeit. Wie sich die Gruppe unter der Leitung der Theaterpädagog*innen Heidi Vollprecht, Matthias Caspari und Liane Kirchhoff und mit Unterstützung des Heilerziehungspflegers Christian Vox jedoch entwickeln wird, welche Themen sie hervorbringt, welche Ideen für die Umsetzung, welche Erfahrungen sie im persönlichen Ausdruck und im spielerischen Können gewinnen werden– all das war Teil einer Reise, die die Beteiligten gemeinsam erleben durften. 

Nun, da die Förderperiode des Projektes ausgelaufen ist, wurde ein Abschlussfilm produziert, der von diesen Erlebnissen erzählt. Er blickt hinter die Kulissen der gemeinsam entwickelten Theaterarbeit, er erzählt von den Begegnungen innerhalb der Gruppe und von den Kooperationen mit interessierten Gästen. Er gewährt dem Zuseher Einblicke darin, wie die Stücke der Glücksritter entstehen, welche Kraft der Einsatz von Bildern entwickeln kann und was es eigentlich bedeutet, Körper-, Stimm-, und Sprechübungen durchzuführen. Vor allem aber berichtet der Film darüber, was in der Kunst und in der Gesellschaft noch viel häufiger stattfinden sollte, nämlich, dass nicht über Menschen mit Beeinträchtigung gesprochen wird, sondern dass sie von sich selber und der Welt erzählen.

Entstanden ist mit dem Film ein liebevoll gestalteter Rückblick, der davon erzählt, was es bedeutet, neben der täglichen Werkstattarbeit zwei Mal wöchentlich Theater zu gestalten. Kunst, die es im Laufe der Jahre immer geschafft hat, das Rampenlicht zu erblicken und wertvolle Arbeit zu einem guten Abschluss zu bringen. 

Eine Auswahl an Produktionen der Glücksritter und der Abschlussfilm „Von sich und der Welt erzählen“ findet sich auf dieser Seite. 


„Ich bin ein Glückspilz!“

Die inklusive Theatergruppe der HpH präsentiert den Kurzfilm „Hans im Glück“

Manchmal wird aus einer Einschränkung eine glückliche Fügung und es entsteht dabei etwas Neues. Diese Erfahrung haben die Glücksritter gemacht. Die inklusive Theatergruppe der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück (HpH) konnte im vergangenen Jahr nicht in Präsenz, sondern nur online proben. Demzufolge entstand auch ein Online-Theaterstück in Form eines Kurzfilmes. 

Erzählt wird die Geschichte von „Hans im Glück“, frei nach Jacob und Wilhelm Grimm. Hans arbeitete sieben Jahre lang treu in einem Unternehmen, als er die Sehnsucht verspürt, etwas Neues kennenzulernen. Für seine gute Arbeit erhält er einen großen Klumpen Gold und zieht damit raus in die Welt. Dort kommt er immer wieder in Berührung mit neuen Begehrlichkeiten. Da Hans, wie er selbst sagt, „ein echter Glückspilz“ ist, weil er immer genau das bekommt, was er sich wünscht und gerade braucht, versteht er es meisterlich, seinen Lohn stets gegen neue Schätze einzutauschen. Doch immer, wenn sich diese für Hans nach kurzer Zeit doch nicht als ganz so großartig erweisen, wartet eine weitere Tauschgelegenheit schon an der nächsten Ecke auf ihn. Welchen weltlichen Wert dieses Objekt hat, ist für Hans nicht wichtig. Er entscheidet sich immer für den Tausch, weil er spürt, dass dies gerade das ist, was er braucht. Selbst als er am Schluss mit leeren Händen dasteht, ist er unendlich glücklich. Denn so ganz ohne Verpflichtungen und Bindungen fühlt er sich „von aller Last frei und unendlich leicht.“

Nicht nur die Moral von der Geschichte ist in ihrer Schlichtheit ergreifend, auch die Machart des Films ist gerade durch die reduzierten Möglichkeiten, die vorhanden waren, etwas ganz Besonderes. Die Schauspieler gehen wahrlich auf in ihren Rollen, mal sind sie herzerfrischend komisch, mal deftig und derb, mal nachdenklich und berührend. Und das alles zeigen sie vor einem kleinen dunklen Kasten, der Kamera und Publikum zugleich ist – dem Computer, mit dem per Videokonferenz die Sequenzen gedreht wurden. Die Hintergründe sind schlicht gehalten, dafür geben sich die Requisiten umso origineller. Ergänzt werden die Bühnenbilder der Szenen durch fantasievolle Skizzen und Zeichnungen der HpH-Kunstwerkstatt aus dem Bramscher Bahnhof.

Die Idee, Konzeption und Umsetzung der Online-Proben sowie die Produktion des Kurzfilmes haben Heidi Vollprecht und Matthias Caspari von der tpw theaterpädagogischen werkstatt in Osnabrück übernommen. Die beiden erfahrenen Theaterpädagogen haben damit erneut unter Beweis gestellt, dass die Entwicklung von schauspielerischen Fähigkeiten, die effektvolle Inszenierung von Episoden und deren professionelle Zusammenführung mit Hilfe des Mediums Film in großen Teilen als Online Kooperation stattfinden kann. Das wichtige dabei ist eine Vision, Können und Vertrauen.

Ein sehenswertes Stück Kunst, das sich mit viel Witz und Charme der Suche nach dem Glück nähert.


Die Glücksritter und das Glück

Die inklusive Theatergruppe der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück fängt kleine Glücksmomente in Filmsequenzen ein

Glücklich sein wollen wir alle! Doch was ist es, was uns glücklich macht? Ist es ein schickes Auto? Ein ordentlicher Garten? Ein gut erzogenes und treues Haustier? Gerade in den vergangenen Monaten, in denen alle viel zuhause waren, hatte man Zeit, dieser Frage auf den Grund zu gehen. Und die Antwort ist bei vielen verblüffend einfach ausgefallen. Denn auch wenn es nichts Neues ist, sind es wirklich oft die kleinen Dinge, die uns glücklich machen. Mein Kind zu umarmen, ein leckeres Stück Kuchen, das frisch gezapfte Bier auf dem Schützenfest oder einfach die Zeit zu haben, ein Bild zu malen. Das kann so glücklich machen, dass es andere gleich auf den ersten Blick erkennen können.

Die inklusive Theatergruppe der HpH „Die Glücksritter“ hat sich selbst von ihrem Namen inspirieren lassen und sich im Rahmen ihrer regelmäßig stattfindenden Theaterarbeit und Online-Proben auf die Suche nach Spielarten des Glücks gemacht: Woran erkenne ich glückliche Menschen? Was könnte es sein, dass sie glücklich macht? Und wann spürt man selber Glück? Schon in der Vorfreude, wenn man mittendrin steckt, oder beim Erinnern an glückliche Augenblicke? 



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